10. Kiwi – Schale essen
Du kannst die Schale einer Kiwi problemlos mitessen. Es ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber es passt geschmacklich gut zusammen. Falls du dich nicht daran gewöhnst, kannst du die Kiwi auch in einem Smoothie verwenden. Dabei sollte es geschmacklich nicht besonders herausstechen. Kiwis sind reich an Vitamin C, Vitamin K, Kalium, Calcium und Magnesium. Kiwis enthalten sogar mehr Vitamin C als Zitronen.
Warum schälen wir überhaupt Obst und Gemüse?
Obst und Gemüse weisen Rückstände von Pflanzenschutzmitteln auf, dies ist unvermeidbar. In der EU gibt es Grenzwerte, die nicht überschritten werden dürfen. Eine stichprobenartige Kontrolle der Lebensmittel, durch die verantwortlichen Behörden in den jeweiligen Bundesländern, soll gewährleisten, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Laut dem Pflanzenschutzgesetz dürfen Pflanzenschutzmittel keine schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen und von Tieren haben. Allerdings bleiben trotzdem Rückstände im Obst und Gemüse, die durch Waschen und durch Schälen verringert werden können.
Was sind Pflanzenschutzmittel/Pestizide?
Pflanzenschutzmittel oder auch Schädlings- und Unkrautbekämpfungsmittel sollen dem Schutz der Pflanze dienen. Insekten und andere Schädlinge essen die Pflanzen oder leiden unter Krankheitserregern wie Bakterien, Viren und Pilze, die an die Pflanzen weitergegeben werden. Zusätzliches Unkraut nimmt den Pflanzen Wasser und andere Nährstoffe weg, die gebraucht werden. Es werden dann nicht nur die Pflanzen befallen, sondern auch das Obst und Gemüse, das entsteht. Wenn keine Pflanzenschutzmittel genutzt werden, würde die Menge der Ernte durch Schädlingsbefälle und Krankheiten der Pflanzen enorm abnehmen. Das führt zu Qualitätseinbußen, das wiederum zu mehr Aufwand führt und im Endeffekt zu höheren Preisen der Lebensmittel.
Welche Pflanzenschutzmittel/Pestizide gibt es?
Pestizide werden in Gruppen eingeteilt. Es kommt darauf an, wovor die Pflanzen geschützt werden sollen.
Pflanzenschutzmittel/Pestizid | Mittel gegen… |
Herbizide | Unkräuter |
Insektizide | Insekten |
Fungizide | Pilzerkrankungen |
Molluskizide | Schnecken |
Akarizide | Milben |
Rodentizide | Nagetiere |
Wachstumsregler | zur Steuerung biologischer Prozesse |
Pestizide schaden nicht nur den Insekten, sondern auch anderen Tieren, die in der Umgebung leben wie beispielsweise Amphibien. Das führt dazu, dass sich die Biodiversität (biologische Vielfalt) verändert. Insekten können resistent gegen Pestizide werden, weshalb Pflanzenschutzmittel ständig gewechselt werden müssen.
Kritik bei der Einschätzung von Pflanzenschutzmitteln
Wie die Stoffe in Pestiziden eingeschätzt werden, hängt zum Teil von Studien ab, die Hersteller von Pestiziden in Auftrag geben. Es folgen normalerweise keine eigenständigen Untersuchungen von Zulassungsbehörden. Das ist nicht ganz optimal, oder?
Ein guter Fall zu diesem Beispiel zeigt der Stoff Glyphosat. Glyphosat ist leicht anzuwenden und günstig für die Landwirte. Ca. 40 % der Pflanzen in der Landwirtschaft (Obst und Gemüse) in Deutschland werden mit Glyphosat besprüht. Die IARC (International Agency for Research on Cancer), eine Institution der WHO, sieht einen Zusammenhang zwischen Glyphosat und dem Krebsrisiko. Das BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) hingegen hat im Jahr 2015 festgestellt, dass Glyphosat nicht krebserregend sein soll. Ja, was denn nun?
Das BfR hat den Stoff Glyphosat einzeln betrachtet und untersucht und ist zu dem Schluss gekommen, dass der Stoff nicht krebserregend sei. Die IARC hingegen hat den Stoff Glyphosat mit einem Zusatzstoff untersucht. Warum? Da nur diese Kombination von den Pflanzen aufgenommen werden kann und als Pestizid von den Landwirten benutzt wird. Macht Sinn, oder?
Ist Obst und Gemüse mit dem Bio-Gütesiegel auch mit Pflanzenschutzmitteln befallen?
Ganz kurz gesagt. Ja. Aber ich gehe hier noch etwas genauer darauf ein. Seit 2010 dürfen in der EU die Worte “Bio” oder “Öko” nur verwendet werden, wenn bestimmte Kriterien und Anforderungen erfüllt sind. Erst nach einer Prüfung dürfen die Produkte mit dem Bio-Gütesiegel versehen werden. Biolandwirte dürfen keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel verwenden. Allerdings dürfen Pflanzenschutzmittel genutzt werden, die einen tierischen, pflanzlichen, mineralischen oder mikrobiellen Ursprung haben wie beispielsweise Kupfer, Bienenwachs oder Schwefel.
Für Menschen stellt Kupfer gesundheitlich keine Gefahr dar, allerdings kann Kupfer Auswirkungen auf unsere Umwelt haben. Warum? Wenn Kupfer als Pestizid genutzt wird, kann es durch den Regen in den Boden gelangen und so Mikroorganismen schaden. Dabei hat man das Fluchtverhalten der Regenwürmer beobachtet und festgestellt, dass kaum noch welche im Boden vorhanden sind. Daraus folgt letztendlich, dass die Bodenfruchtbarkeit gefährdet ist.