Es leben schätzungsweise 1,5 % der Bevölkerung in Deutschland vegan. Das sind etwa 1,3 Millionen Deutsche. Immer wieder spricht man davon, dass den Veganern wichtige Nährstoffe fehlen würden oder Veganer ihren Veganismus anderen aufzwingen wollen. Doch was für Vor- und Nachteile hat die vegane Ernährung?
5 Nachteile, die eine vegane Ernährung hat
1. Hoher Zeitaufwand
Gerade in der Anfangsphase kann es schwierig sein sich vegan zu ernähren, da es viel Zeit in Anspruch nimmt. Man sollte sich mit den Nährstoffen auseinandersetzen, man sollte sich informieren, welche veganen Gerichte es gibt usw. Es ist eine komplette Umstellung im Leben und fordert eine hohe Selbstdisziplin wie bei jeder Gewohnheitsumstellung.
Viele Veganer sagen, man soll Step by Step vegan werden, so sollen die Erfolgschancen größer sein, vegan lebend zu bleiben. Also erst einmal auf Fleisch verzichten. Wenn das gut funktioniert hat, nach einiger Zeit auf Milch verzichten usw.
2. Mangelerscheinungen bei nicht ausgewogener Ernährung
Es ist wichtig, dass Veganer sich mit dem Thema Ernährung auseinandersetzen. Tun sie das nicht, werden nach einigen Jahren Mangelerscheinungen auftreten.
Der Sohn von Will Smith, Jaden Smith, hat sich auch einige Zeit vegan ernährt, ohne sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Er fühlte sich nach geraumer Zeit schlapp, müde, ausgelaugt und nahm ungesund viel ab. Es traten Mangelerscheinungen auf.
Durch eine vegane Ernährung erhält man das Vitamin B12 nicht, was natürlich ein Nachteil ist. Man muss es also durch ein Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen.
Ansonsten können alle tierischen Produkte durch eine vegane Ernährung ersetzt werden.
3. Preise der Lebensmittel
Ein weiterer Nachteil, den die vegane Ernährung hat ist, dass spezielle vegane Produkte, wie veganer Käse, veganer Fleischersatz usw. oft teurer als tierische Produkte sind. Allerdings kann man es auch so sehen: das Geld, das man an Fleisch spart, wird in vegane Produkte investiert.
Das Schöne ist, dass die Nachfrage an veganen Produkten immer weiter wächst. Das Angebot wird größer, somit verringern sich die Preise immer mehr. Heute werden vegane Produkte in jedem Supermarkt angeboten. Manchmal nicht in zu großer Vielfalt, aber das Angebot wächst stetig.
Man sollte sich gute Alternativen für schnelles Essen suchen (man kann nicht mal eben schnell einen Döner kaufen gehen). Versuch selbst zu kochen um so eine ausgewogene gesunde Ernährung zu gewährleisten.
4. Schwierigkeiten bei der Restaurantauswahl
Ein weiterer Nachteil, den die vegane Ernährung hat, ist die Auswahl an Gerichten in Restaurants. Natürlich wächst die Nachfrage an der veganen Ernährung, allerdings langsam. In vielen Restaurants findet man oft zwei bis drei vegetarische Gerichte, aber vegane Gerichte eher selten oder auch gar nicht.
Dadurch wird es auch schwieriger im sozialen Umfeld, das zum nächsten Nachteil führt, den die vegane Ernährung hat. Was, wenn Freunde oder Familie in ein italienisches oder griechisches Restaurant einladen? Meistens kann man nur den Salat essen.
5. Häufige Erklärungen im sozialen Umfeld
Was zum nächsten Nachteil führt, den die vegane Ernährung haben kann. Man rechtfertigt und erklärt sich vor Freunden und Familienmitgliedern und das kann nerven. Allerdings kann man es auch als Chance sehen um andere zu informieren. Nicht zu kritisieren sondern zu informieren. Vielleicht löst man etwas in jemandem aus, dass die Person sich selbst mal mit dem Thema beschäftigt. Denn oft ist es einfach die Unwissenheit der Leute, die einen nachfragen lassen.
5 Vorteile, die die vegane Ernährung hat
1. Beitrag zum Klimawandel
Veganer tragen maßgeblich zum Klima- und Umweltschutz bei. Die Fleischindustrie gehört zu den umweltschädlichsten Branchen, die es gibt.
Besonders die Fleischindustrie ist für die Klimaerwärmung, die intensive Landwirtschaft, den enorm hohen Wasserverbrauch, Emissionen und für die Abholzung des Regenwaldes verantwortlich. Es entstehen Treibhausgase wie Methan und Co2, die für den Klimawandel verantwortlich sind.
Der Ökologe Joseph Poore hat in seiner Studie in Oxford herausgefunden, dass Veganer jedes Jahr zwei Tonnen Treibhausgase pro Kopf einsparen.
2. Beitrag zum Tierschutz
Ein weiterer Vorteil, den die vegane Ernährung hat, ist der Beitrag zum Tierschutz. Natürlich haben Menschen, die sich vegan ernähren auch ethische Gründe. Die Haltungsbedingungen für Kühe, Rinder und Hühner in Deutschland werden immer wieder in den Medien thematisiert. Die Tiere leiden. Schweine empfinden sogar Angst, da sie wissen, dass sie sterben. Männliche Küken werden geschreddert, weil sie keine Eier legen können. Männliche Kälber werden oft früh geschlachtet, weil sie keine Milch produzieren. Es gibt noch weitere, schreckliche Dinge, die den Tieren angetan werden, die aber in Deutschland erlaubt sind!
3. Thema Ernährung ist präsent
Darüber hinaus leben Veganer meist gesünder, da sie sich mit dem Thema Ernährung auseinandersetzen und wissen, wie man sich ausgewogen und gesund ernährt. Das ist ein großer Vorteil, den die vegane Ernährung gegenüber den Omnivoren (Allesesser) hat.
Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) hat herausgefunden, dass Veganer ein geringeres Risiko haben, an Krankheiten zu erkranken wie beispielsweise Diabetes oder Krebs.
Setzt man sich allerdings nicht mit veganer Ernährung auseinander, hat man einen Mangel an vielen Nährstoffen, da man sich nicht ausgewogen und gesund ernährt.
4. Geringerer Wasserverbrauch
Wasser ist unsere wichtigste Ressource, die wir auf der Erde haben und doch wird so verschwenderisch mit ihr umgegangen. Viele Menschen denken, dass wenn sie kürzer duschen würden, sie eine Menge Wasser einsparen würden.
Doch der Wasserverbrauch wird hauptsächlich durch die Ernährung bestimmt. Bei waterfoodprint.org könnt ihr sehen welche Produkte wie viel Wasser verbrauchen.
Beispiele:
- 15.400 L Wasser / 1Kg Rind
- 6000 L Wasser / 1Kg Schwein
- 280 L / 1Kg Salat
- 1040 L Wasser / 1Kg Kartoffeln
- 2500 L Wasser / 1 Kg Reis
Das meiste Wasser wird für die Nahrungsproduktion der Tiere verwendet. Wer sich vegan ernährt trägt einen großen Teil dazu bei, den Wasserverbrauch in der Welt einzusparen.
5. Vorbeugung von Nahrungsknappheit
Die Vereinten Nationen schätzen, dass es 800 Millionen Menschen weltweit gibt, die Hunger leiden müssen. Experten sehen einen Hauptgrund dafür, dass die Produktion von Fleisch einen enormen Ressourcenverbrauch hat. Es wird unglaublich viel Fläche (insbesondere der Regenwald) auf der Erde benötigt, die nur für das Futter der Nutztiere gebraucht wird.
Würde man diese Fläche für pflanzliche Lebensmittel nutzen um Menschen zu ernähren, könnte man den Welthunger enorm mindern.
Vegane Ernährung: Zusammenfassung der Vor- und Nachteile
Veganismus | |
Vorteile | Nachteile |
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Fazit zur veganen Ernährung
Jeder Mensch sollte für sich entscheiden, wie er leben möchte. Veganer verzichten auf tierische Produkte aus guten Gründen. Leider werden Veganer oft belächelt. Aber wenn jemand beispielsweise keinen Fisch isst, weil er einfach keinen Fisch mag, sagt keiner etwas.
Man sollte also immer erst einmal hinterfragen, aus welchen Gründen Menschen Dinge tun. Und vielleicht erst einmal den Finger auf sich zeigen, bevor man ihn auf andere richtet. Jeder sollte sein Leben so gestalten wie er möchte. Wir sollten die Entscheidungen, die Menschen treffen akzeptieren.
Fakt ist, dass Veganer einen großen Einfluss auf unsere Umwelt haben. Wenn es weitaus mehr Veganer geben würde, wäre der Klimawandel mit Sicherheit nicht so weit fortgeschritten.
Es würde auch schon viel ausmachen, wenn man sein Konsumverhalten überdenkt und seine Ernährung umstellt. 1x die Woche Fleisch essen macht auch einen Riesenunterschied aus, statt jeden Tag Fleisch zu essen. Es geht darum, bewusster zu konsumieren, bewusster einkaufen zu gehen.
Natürlich hat die vegane Ernährung auch Nachteile und jeder sollte selbst entscheiden ob er dafür bereit ist. Auch für mich war es eine Umstellung, die Zeit benötigte und für die ich auch immer noch Zeit brauche, da ich noch nicht lange vegan lebe. Ich habe viele Freunde in meinem Umfeld, die keine Veganer sind. Wir akzeptieren die Entscheidungen des anderen und das ist auch völlig in Ordnung. Nur weil jemand eine andere Meinung vertritt bedeutet das nicht, dass wir die Person meiden oder verurteilen sollten.